Ein unbekanntes Phänomen, eine Modeerscheinung, ein neuer Ausdruck von Naturverbundenheit oder ein anderer Ausdruck von Streben nach "Höher, weiter, schneller"?
Bereits die Neandertaler hatten sich ausschließlich zu Fuß durch die Landschaft bewegt. Wandern wird deshalb etwas Puristisches zugeschrieben, weil sich in der Bewegungsform fast nichts verändert hat. So wandern Menschen mit ein paar bequemen Schuhen, passender Kleidung, einem belegten Brot und etwas Wasser noch immer in der Natur. Anfänglich nur zweckgebunden, zum Beispiel um Waren zu transportieren, um einen Pilgerort aufzusuchen oder auf der Walz. Oder es lag in der Kultur verwurzelt, wie bei den Nomadenvölkern. Irgendwann begannen die ersten Menschen zu wandern, ohne einen existenziellen Grund hierfür zu haben. Sie erhofften beim Wandern zu sich selbst zu finden oder erfreuten sich an der Schönheit der Natur. Am Ende des 19. Jahrhunderts entstand hieraus eine Bewegung in der breiten Gesellschaft und es wurden die ersten deutschen Wandervereine gegründet.
Es waren schließlich die Wandervereine, welche fortan das Wandern organisierten und etablierten. In Wanderveranstaltungen entdeckten die Menschen ihre Heimat, reisten in entfernte Regionen und frönten dem geselligen Austausch. Diese Veranstaltungen sind aus heutiger Sicht die ersten Wanderevents.
Ein Wanderevent ist eine öffentliche Wanderveranstaltung, bei welcher die Teilnehmer durch einen Wanderleiter geführt oder selbständig - anhand einer Wegbeschreibung, Wanderkarte oder einer Markierung - auf vorgeschriebenen Wegen Ablaufpunkte passieren, um ein vorgegebenes Ziel zu erreichen.
In Deutschland sind die Wanderevents "Megamarsch" und "Mammutmarsch" - unter anderem mit den 50 und 100 Kilometer Märschen - zweifelsfrei die bekanntesten. Bei den bundesweiten 16 Veranstaltungen "Megamarsch" hatten allein im Jahre 2019 über 32.000 Wanderer teilgenommen. Über die Jahre haben beide Veranstalter eine eigene Fanbase ausgebaut. Für manchen Neuling in der Wandereventszene stellt sich vielleicht die Frage, wer ist der bessere Marsch, "Mega" oder "Mammut".
Meine persönliche Meinung zu der Frage könnt ihr auf der nächsten Seite nachlesen.
In Wandervereinen gab es stets Sportwanderungen als Wandermarathon oder Marsch, bei denen trainierte Teilnehmer ihre persönliche Leistung im Wettbewerb mit anderen Teilnehmern gemessen haben. Was Wettkämpfen in anderen Sportdisziplinen gleichkommt. Weitere Merkmale des Sportwanderns sind die durchschnittlich höhere Laufgeschwindigkeit beim Wandern, welche sich nach der Leistungsfähigkeit des Wanderers und dem Streckenverlauf richtet, das Wandern im Kontext einer Gemeinschaft, die ständige Orientierung an der vorgegebenen Strecke und das Einhalten einer Schlusszeit für das Erreichen des Ziels.
Wanderungen im Flachland zwischen 15 und 35 Kilometern gelten allgemein als Sportwanderung. Sonderformen des sportlichen Wanderns sind: